Ha! Ich genieße es noch ein bißchen, wie das Publikum uns nach dem Sieg über das terranische Team bejubelt. Wir haben 27 Punkte in dem Spiel geschafft... ich hab keine Ahnung, ob das reicht, unter die besten zwei zu kommen. Aber ich habe mein Bestes gegeben, und das ist BERAUSCHEND! Irgendwann verlassen wir dann doch die Arena und treffen in unserer Kabine unseren Sponsor, Galmear. Dafür dass ich ihn grad eben noch auf seinem Platz direkt unter der Ehrentribüne gesehen habe, hat er es erstaunlich schnell hier runter geschafft. Auf mein Nachfragen hin meint er, dass es einen geheimen Gang für die Gäste der Ehrentribüne gibt, aber er wollte mir nicht verraten wo. Egal, er lädt uns noch zur Siegesfeier bei ihm ein und überlässt uns dann unseren paar Blessuren. Wir können noch erfahren, dass wir vom Punktestand zur Zeit Zweiter sind, aber es kommen noch viele Teams dran im Verlauf der nächsten Stunden.
Eben jene verbringen wir zunächst auf den Strassen Travars. Gentok hat erfahren, dass das zur Zeit führende Team von einem Kunstschmied unterstützt wird und möchte seinen Laden besuchen. Der ist auch schnell gefunden, denn einer der Leibwächter, die wir mittlerweile gestellt bekommen haben, weiss wo er zu finden ist. Aber Gentok hat sich zu früh gefreut... der Laden hat geschlossen. Eigentlich auch kein Wunder, da der Besitzer wohl bei seinem Team ist. Außerdem wage ich nach einem Blick in die Schaufenster zu bezweifeln, dass Gentok hier gefunden hätte, was er sucht... eine gute funktionelle Waffe.
Schließlich erreichen wir das Grundstück von Galmear, wo noch die letzten Festvorbereitungen am Laufen sind... was uns, insbesondere Tok'uk und seine Tiere nicht im Geringsten daran hindert, schon mit dem Feiern anzufangen. Die Feier selbst ähnelt unseren letzten Siegesfeiern, mit der Ausnahme dass ich diesmal mehr wichtigen Leuten vorgestellt werde als sonst. Wieder ein paar mehr, denen ich noch ein Autogramm geben kann!
Dennoch haben wir am frühen Abend genug von der Feier und wollen gerade das Grundstück verlassen. Ho, wir werden am Tor erwartet... von einem Elfen, den ich noch nicht gesehen habe. Er stellt sich uns als Nistominas (Anmerkung des Autors: Irgendwie so ähnlich hieß er... ich nenne ihn ab jetzt mal nur N.) vor. Er sagt, dass es ihm eine Ehre ist, die Fünften des Turniers kennen zu lernen und hat wohl ein Angebot für uns, welches er uns bei einem Essen unterbreiten will. Wie, Fünfte des Turniers? Davon wissen wir gar nix, aber die Ergebnisse sind wohl irgendwann in den letzten Stunden bekannt gegeben worden ohne dass wir es mitbekommen haben. Auch egal. Nun, wenn das stimmt haben wir morgen nichts vor, also schlagen wir das Essen nicht aus. Wir klären noch eben mit Galmear ab, ob das mit dem fünften Platz korrekt ist und begeben und dann zu Ferdi... bis auf Kyon. Er wird am Tor von einer jungen schick zurecht gemachten Gaby erwartet, die auf die Party möchte, da wir Galmear ja eine Einladung für sie abgerungen haben. Sie ist erst stutzig ob sie zu spät ist, da wir schon gehen, aber als sie erfährt, dass die Party noch in vollem Gange ist, wird Kyon kurzerhand von ihr zurück ins Geschehen gezogen. An diesem Tag haben wir ihn nicht mehr gesehen... ungewöhlich, er muss sich exzellent amüsieren!
Tags darauf verabschieden wir uns von Ferdi. Er bittet alle Gäste, im Verlauf des Tages abzureisen, da er sich wieder etwas mehr dem Geld verdienen widmen will. Er ist Händler oder so ähnlich. Ok. Nun zum Treffen mit N. in der Zuflucht für Geniesser. Beim Essen eröffnet N. uns, dass er durch Forschung die Lage eines Kaers herausbekommen hat, und er möchte uns anheuern, um ihn dorthin und zurück zu begleiten und für seine Sicherheit zu sorgen. Wir kommen halbwegs schnell zu einer Einigung. Ich war ja sofort einverstanden mitzukommen, aber die anderen mussten noch etwas über die Entlohnung feilschen. Schliesslich haben wir eine Zusage über 40% der im Kaer gefundenen Gegenstände erhalten... falls wir da was finden, aber von so einer pessimistischen Annahme gehen höchstens Kyon oder Phelona aus. Wirklich gut, dass ich dabei bin, sonst hätten sie dem armen N. beim Verhandeln noch das letzte Hemd ausgezogen.
Letzte Vorbereitungen für die Reise sind zügig abgeschlossen, und es kann losgehen. Tschakka! Und welch angenehme Überraschung: Gaby begleitet uns. Sie wirft Igor und Kyon dauernd Blicke zu... Igor ernstere, aber er interessiert sie ja von ihren Studien her. Aber Kyon... oh, er bekommt Blicke ab, bei denen mir warm ums Herz wird. Da sind Gefühle kaum zu übersehen. Zumindest für einen Windling meines Kalibers, denn Kyon bekommt davon scheinbar nicht viel mit. Nun, mal schauen was die nächsten Wochen passiert. Wie N. uns mitgeteilt hat, liegt das Kaer wohl in den Wäldern südlich von Kratas. Wir entschließen uns jedoch, einen Umweg über Bartertown zu machen, um Eviras Siebenmorgen zu besuchen. Bei ihm hatten wir vor längerer Zeit eine Karte gelassen, die wir noch vom Windlingstamm bekommen haben, deren Streit mit den Orks wir schlichten konnten. Wir sind zuversichtlich, das Eviras was zu der Karte rausbekommen konnte und so sind wir zügig unterwegs.
Die erste Abwechslung nach anderthalb Wochen Wildnis ist ein kleines Dorf, welches sogar ein Gasthaus zu haben scheint... als zweistöckiges Gebäude klar das grösste hier. Mehr als ein ordentlich zubereitetes Essen lockt uns die Aussicht auf ein Bad in die Kneipe, die auch recht gut besucht zu sein scheint. Einige der Tische sind besetzt und ein vor dem Kamin sitzender Zwerg sorgt für etwas Musik. Schnell sind Zimmer gemietet und das Essen bestellt. Wir bekommen recht schnell mit, dass hier eine gewisse erwartungsfreudige Spannung vorherrscht. Anscheinend hat der Zwerg mit dem Instrument einen Bruder mit einem grossen Hammer, der gerade in einem Auftrag des Dorfes die hiesige Mühle von Spuk befreien soll, der sie seit etwa zwei Wochen heimsucht und bereits ein paar Tote gefordert hat... unter anderem ein kleines Mädchen, von dem man nur den abgerissenen Kopf finden konnte. Die Spannung im Raum resultiert hauptsächlich daraus, dass gewettet wurde, bis wann der Bruder mit dem Hammer den Auftrag erfolgreich ausführt bzw. ob er ihn überhaupt ausführt. Halbert und Tok'uk wetten sogar mit... sogar gegen den Erfolg des Bruders, was ich etwas schade finde, aber die Aussicht auf eine hohe Quote blendet manchmal die korrekte optimistische Erwartungshaltung.
Zu ihrer Freude und zu der eines Grossteils der Gäste kehrt der Bruder nicht nach zwei Stunden zurück, worauf viel Geld den Besitzer wechselt. Mir macht es jedoch Sorgen und ich beschliesse, die Mühle mal unter die Lupe zu nehmen. Und damit ich mich nicht auf komische Wetten einlasse, ziehe ich sofort mit Tok'uk los.
Wir kommen bei der Mühle an... mittlerweile haben die anderen aufgeholt. Es gelingt mir, in den Astralraum zu schauen und somit 3 Präsenzen zu erkennen. Zwei kräftigere dicht unter dem Dach der Mühle und eine schwächere auf Bodenhöhe. Tok'uk, Gentok und ich zögern nicht lange und betreten die Mühle. Viel Zeit zum Umschauen bleibt nicht, denn es geht sofort los! Zwei Gestalten stürzen sich auf uns, krallenbewehrte Hande schlagen Attacken, während die Kreaturen vorbeifliegen. Es sind Gargylen. Ich beginne sofort damit, eine zu verwirren indem ich mit kräftigem Flügelschlag um ihren Kopf herumschwirre. Ich kann so auch schnell ihre Aufmerksamkeit auf mich ziehen, sodass sich meine Freunde gezielt um die andere kümmern können. Ich versuche, sie mit gezielten Attacken zu betäuben, jedoch scheint die sehr harte Haut zu verhindern, dass ihr meine Schläge und Stiche viel ausmachen. Immerhin kann ich allem ausweichen, was sie mir entgegen wirft. Haha, mein hartes Training in Travar hat sich gelohnt! Die andere Gargyle wurde inzwischen erledigt und ich kann meinen Gegner nach unten locken, sodass der Kampf schnell beendet ist. Jetzt haben wir Zeit uns in der Mühle umzuschauen. Die dritte Präsenz, die im Astralraum zu erkennen war, ist der erkaltende Körper des Toten Bruders mit dem Hammer. Zum Glück hat Kyon noch eine Salbe dabei und kann ihm zu neuem Leben verhelfen. Wir entdecken noch die Überreste der anderen Vermissten, für sie kommt jedoch jede Hilfe zu spät. Ich schicke ein kurzes Stossgebet an Garlen, bevor ich mich zum Ausgang begebe. Nun kann ich wirklich ein Bad vertragen und so erreichen wir fix wieder das Gasthaus. Gentok lässt es sich nicht nehmen, die Köpfe der beiden Gargylen als Trophäen mitzunehmen, um sie den Gästen zu präsentieren. Da ist ein gesteigertes Bedürfnis nach Ruhm zu erkennen. Das mögen Nachwirkungen unserer Arenarunden in Travar sein, als die Zuschauer uns zujubelten.
Die nächste Woche verbringen wir wieder auf der Strasse. Weit sollte es nicht mehr sein. Ich kann endlich wieder regelmässig jagen gehen. Die Passionen mögen mir Eigenlob vergeben, aber ich kann das mittlerweile echt gut, wenn ich das mal so sagen darf. Ich strotze vor Energie. So können wir uns am Abend, bevor wir unser Ziel erreichen, über einige saftige Rebhühner hermachen. Und noch etwas passiert... wir bekommen Besuch. Eine Gestalt bewegt sich in der Dämmerung auf unser Lager zu. Es scheint ein Mensch zu sein, mit kurzen krausen schwarzen Haaren und einer grossen Narbe im Gesicht. Er bittet um einen Platz am Feuer... wer sind wir, so eine Bitte abzulehnen, natürlich bekommt er einen. Er stellt sich als "Rama" Neugeboren vor. Und da geschieht es: Der sonst etwas unnahbare Igor bewegt sich zu Rama und legt beinahe zärtlich seinen Kopf auf Ramas Schulter. Die beiden scheinen sich zu kennen, da Rama Igor beim Namen nennt und was von lange nicht gesehen sagt.
Die Verwunderung unsererseits ist natürlich gross und auf unser Drängen hin erzählt uns Rama ein paar Geschichten über seine und Igors gemeinsame Vergangenheit. Er will ein paar Dinge von uns im Gegenzug hören, aber ich habe natürlich kein Problem damit, unsere Erlebnisse vom Turnier in Travar zum Besten zu geben. Rama bekennt, dass er und Igor einige Jahre zuvor in derselben Einheit gedient haben. Die Einheit setzte sich wohl aus einigen wilden Kerlen zusammen, die laut Rama so gegen alles gekämpft haben, was da so kreuchte und fleuchte... inklusive einiger Dämonen. Das passte auch zu den Eindrücken seiner astralen Struktur, die Kyon gewinnen konnte, denn er gestand ein, die Disziplinen des Cavalryman und des Horror Stalkers zu verfolgen, sowie einige Dämonenmale zu besitzen. Und Igor wurde wohl von einem besonders rittfesten Zwerg geritten, der im Kampf nicht vom Pferd zu kriegen war... bis auf die Ausnahme, wo er starb. Sehr bedauerlich, wenn man mich fragt, aber andererseits auch ein sehr erfülltes Ende... falls es sowas gibt. Ich denke da eventuell mal drüber nach. Kyon ist faszinert von diesen Geschichten, jedoch... Gaby scheint etwas eingeschüchtert zu sein. Sie wirkt den Rest des Plausches über gedankenverloren. Nun, wenn ich richtig verstanden habe, gibt es die Einheit mittlerweile nicht mehr und Rama zieht mal hierhin, mal dorthin. Im Übrigen ist er begeistert davon, mal wieder etwas Bier trinken zu können. Essen will er nichts... ich bilde mir ein, dass er auch was erwähnt von wegen dass er normalerweise nicht isst, aber da hab ich mich wohl verhört.
Der Abend nähert sich bald dem Ende und wir genießen die warme Nacht. Sie wird etwas kurz, da Rama noch vor Sonnenaufgang weiter will. Kyon begleitet ihn noch ein Stück. Sie scheinen sich ernsthaft zu unterhalten und zeigen mehrmals zu uns rüber. Ich habe nur wenig mitbekommen von Igor und gefährlich, und Rama würde sich um ihn kümmern. Nun, oder auch nicht, denn Igor bleibt bei uns, als wir das letzte Stück Weg bis zum Hof von Eviras Siebenmorgen zurücklegen.
Eviras kommt uns entgegen als wir nachmittags seinen Hof betreten. Er hat uns nicht vergessen und begrüsst uns freundlich. Im Haus kommen wir schnell auf die Karte zu sprechen. Eviras schildert uns, dass die Karte für ihn eine grosse, aber auch höchst willkommene Herausforderung war... vielleicht eine seiner grössten bisher. Er verdeutlicht seine Worte, indem er uns die Wirkung einfach vorführt. Sofort ist auf der Karte er in seinem Haus zu sehen. Das war vorher noch nicht da. Wow! Weiterhin soll die Karte den letzten Ort von Gegenständen anzeigen können, an dem sie sich lange aufgehalten haben, oder den Aufenthaltsort ihrer Besitzer. Außerdem vermutet er noch, dass das Anzeigen des kürzesten Wegs zu so einem Ort möglich ist. Unter uns beginnt eine Diskussion über die Nützlichkeit einer solchen Karte. Der Konsens scheint zu sein, dass das jetzt nicht sooo toll ist, aber ich bin bin begeistert. Das wird es mir viel einfacher machen, den Auftrag meines Lehrers Gustafff auszuführen und auf Kyon aufzupassen.
Nun denn, der Abend nähert sich. Gaby und Eviras überraschen uns mit der Ankündigung, sich den Sonnenuntergang zusammen an einem ruhigen Plätzchen ansehen zu wollen. Öhm huch, sie wirken eher ernst, und Tok'uk folgt ihnen mit etwas Abstand. Gentok nimmt sich davon schnell ein Beispiel und bittet galant Orma, mit ihm den Abend zu verbringen. Mann sind die beiden schnell verschwunden. Aber ich bekomme nicht viel mit, da ich die Gelegenheit nutzen will, ein neues Talent anzuwenden, dass mir mein letzter Lehrer beigebracht hat... und zwar will ich einen Faden von meiner Struktur an die der Karte weben. Dies sollte mir möglich sein, da ich den Namen der Karte kenne. Und siehe da, es klappt. Schwer war das jetzt nicht. Mein Enthusiasmus wird etwas gedämpft, als ich versuche, mich auf der Karte zu sehen. Es klappt nicht. Egal, ich werde eben viel üben.
Als ich meiner Umgebung wieder gewahr werde, sind ausser mir Tok'uk und Kyon im Haus. Kyon liegt bewusstlos am Boden und Tok'uk schaut aufmerksam zu. Ah, das könnte das sein, was Kyon schon einmal in Travar gemacht hat... irgend so eine Reise im Traum oder einer anderen Welt. Wie auch immer. Tok'uk hat Verbände und sogar Heiltränke bereit liegen. Oh oh, Kyon muss wohl eine sehr raue Fahrt erwarten. Und er hat wohl recht gehabt, denn er fängt an, sein Gesicht zu verziehen und Blut fliesst aus seinen Augen, Ohren und Mund. Er stöhnt und schließlich platzt sein Körper auf, als wenn eine Granate eingeschlagen wäre. Ich bin entsetzt und kann nur fassungslos zusehen, wie Tok'uk Kyon einsammelt und ihn mit einer Wiederbelebungssalbe einschmiert. Unser derzeitiger Auftraggeber N., der das Ganze bis hierher verfolgt hatte, kann es grade noch nach draussen schaffen, bevor er sich übergibt. Zum Glück tut die Salbe ihren Dienst zuverlässig. Nachdem ich ein paarmal tief durchgeatmet habe, kann ich Kyon zuhören, als er schildert, was er auf seiner Reise gesehen hat. Also, es kommen Nahmensgeber auf einer Wiese um einen Thron vor, und dann viele bekuttete Gestalten und roter Himmel und Tentakel und 10 Pferde mit Reiter und Schmerz und ein elfter Reiter und die Tore von Throal in der Ferne und ein Dämon und Tod... äh, verstanden hab ich das jetzt nicht. Wir versuchen noch, mit dieser Erkenntnis etwas anzufangen, während die beiden die Hütte von den Spuren von Kyons Reise befreien... aber viel weiter bringt uns das nicht.