Author Topic: Kyons Notizbuch  (Read 560 times)

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Offline Slarti

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Kyons Notizbuch
« on: 30. November 2007, 17:20:47 »
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Wir sind nicht erfroren und auch nicht verhungert, nach einer kalten, unruhigen Nacht im Schnee sind wir doch noch in Märkteburg angekommen.

Die Ereignisse jener Nacht warfen ein seltsames Licht auf Tok`uk, ein großes bärenähnliches Tier streifte die ganze Nacht um unser Lager – wahrscheinlich ein Brittan, soweit meine bescheidenen Kenntnisse ein Urteil erlauben. Unser Tiermeister fütterte dieses mächtige Raubtier, ich dachte er versuche eine Beziehung zu ihm aufzubauen, ein solcher Verbündeter hätte uns sicherlich nützen können. Zu meiner Überraschung lies Tok`uk das Tier ziehen, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen es uns zu verpflichten – ich frage mich, wie wir unsere Feinde, die Feinde aller freien Namensgeber effektiv bekämpfen sollen, wenn wir nicht jede Chance nutzen, die uns geboten wird – nunja, darüber wird mit dem Tiermeister noch u diskutieren sein – rechtfertig der Sieg über das Böse nicht alle Mittel?! Ich zumindest würde nicht zögern eine solche Chance auf einen mächtigen Verbündeten zu ergreifen.

Der Tempel der Mynbruje in Throal entpuppte sich allerdings als ziemlich unwürdig, um es mal freundlich auszudrücken. Die Tür war verschlossen, wir wurden nur nach einer längeren Diskussion eingelassen und zu allem Überfluss stellte sich auch noch heraus, dass kein Questor anwesen war – nur die Frau des Tempelvorstehers war da. Diese war inkompetent und unfreundlich, verriet uns aber immerhin, wo bzw. wie wir ihren Mann den von uns gesuchten Questor finden könnten. Er sei auf dem Weg in Richtung Haven, um in dieser Gegend in einem Streit zwischen Orks und Windlingen zu vermitteln und habe etwa 2 Tage Vorsprung. Daraufhin beschlossen wir sobald als möglich aufzubrechen, in der Hoffnung den Priester schnell einzuholen.
Abends gingen wir noch einkaufen, da wir früh am nächsten Morgen aufbrechen wollten. Wobei der Einkauf eine ziemliche Enttäuschung war – von wegen Throal der größte Handelsplatz Barsaives. Das Angebot an Zaubersprüchen zum Beispiel war mehr als Enttäuschend, ich werde wohl beginnen müssen mir eigenen Gedanken um mächtiger Formelen zu machen. Aber auch die anderen Händler zeigten sich wenig kompetent, mein Versuch einen Vogel zu erstehen scheiterte trotz eines Tages des Wartens kläglich. Die Preise für Heiltränke und andere Kräuter waren leider auch unverschämt hoch.

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Nach diesem kurzen und enttäuschenden Aufenthalt in Throal verlief zumindest der nächste Abschnitt unseres Plans zufriedenstellend, wir holten den gesuchten Questor bereits am Abend des zweiten Tages ein und konnten ihn mit einiger Mühe auch überzeugen, sich unseres Problems, sprich dem Orakel anzunehmen. Allerdings war er nur bereit sofort in Richtung Grabmal aufzubrechen, wenn wir seine Mission im Norden für ihn zu Ende brächten. Dies konnten wir kaum ablehnen – er überreichte mir noch einen Beweis, eine kleine hölzerne Waage, als Symbol der Passion und trat dann sofort die Reise zum heiligen Ort seiner Passion an.

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Nach unangenehmer Reise Haven, als Parlainth erreicht, ein äußerst interessanter Ort – Schade dass wir so in Eile sind, ich würde gerne die Ruinen der alten Stadt erforschen, ich habe von einigen faszinierenden Dingen gehört, die sich hier verbergen sollen, ein Königreich der Untoten, selbstständig handelnden Falschmenschen und vieles mehr warten an diesem Ort darauf erforscht zu werden. Ich möchte auf jeden Fall zurückkehren.
Während unseres kurzen Aufenthalts im sicheren Haven, wurde allerdings auch klar, dass das größte Potential und Wissen auch immer mit den größten Gefahren verbunden ist. Ein Ort der solange von Dämonen gequält wurde, wird die Spuren dessen für Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende in sich tragen.
Dafür bekamen wir einen Eindrucksvollen Beweis, uns viel ein Zwerg auf, er entpuppte sich als Magier in einer recht schwierigen Lage, er behauptet in seinem Haus sei ein großer Dämon eingezogen. Tatsächlich entdeckte ich ein starkes Dämonenmal in seiner Struktur. Allerdings konnte ich an seinem Haus angekommen nur 4 schwächere Präsenzen innerhalb des Gebäudes ausmachen. Im Arbeitszimmer, dem Ort des angeblichen „Überfalls“, fanden wir den Dolch, der uns als Ursache des Problems genannt worden war, eine Menge Blut, Leichen teile von – wahrscheinlich – drei Namensgebern und deren nicht mal in Ansätzen verwesenden Köpfe. Schnell wurde mir klar warum die Köpfe in diesem perfekten Zustand waren, die Geister der Verstorbenen waren noch an sie gebunden. Ich beschloss den einfachsten Weg zu gehen und die Köpfe restlos zu verbrennen, um die Geister so zu befreien – was auch tadellos funktionierte. Die Sache mit dem Dolch gestaltete sich etwas schwieriger. Der Gegenstand war offensichtlich die Waffe mit der die drei unglücklichen zerstückelt wurden und unsere Zwerg war der Täter, oder besser er führte die Waffe, ob er auch verantwortlich für sein handeln ist wage ich zu bezweifeln. So wie ich das verstehe untersuchte er die astrale Struktur der Waffe im Auftrag der drei Opfer – was eine Ironie – und zog dabei die Aufmerksamkeit eines größeren Dämons aus sich – etwas dass in dieser Gegend ja schnell geschehen kann. Der Dämon nutzte die Gegebenheit, übernahm den Magier und benutzte ihn um die drei zu töten, warum er nicht auch den Zwerg tötete verstehe ich noch nicht zu Gänze, aber ich habe einige Theorien. Nunja nachdem wir das Haus also gesichert hatten, beschloss ich es sei das Beste die verfluchte Waffe mitzunehmen, um sie weiter zu untersuchen und vielleicht den bösen Einfluss auf ihre Struktur vernicht zu können.
Anschließend verließen wir Haven möglichst schnell und machten uns auf die Suche nach dem Dorf der Winzlinge, die einen Questor Mynbrujes angefordert hatten.

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Ein langer anstrengender Tag liegt hinter uns, aber auch ein recht erfolgreicher. Am morgen stießen wir ohne längeres Suchen auf eine Patroullie der Windlinge, die wir schließlich überzeugen konnten, dass wir die Abordnung der Passion seien und hier sein, um Gerechtigkeit zu sprechen. Im Dorf der Windlinge angekommen, erklärten sie uns, dass es seit einiger Zeit zu bewaffneten Auseinandersetzungen mit einem benachbarten Orkstamm komme, in deren Verlauf beide Seite Verluste zu beklagen hätte. Ursache des Problems sei ein Ork, der Windlinge finge und als Sklaven an Thera verkaufe. Kaum zu glauben ein Ork als Sklavenhändler. Betreffenden Ork hatten unsere Gastgeber bereits gefangen genommen.
Wir beschlossen am nächsten Morgen eine Untersuchung bzw. ein Gerichtsverfahren zu eröffnen und machten uns auf den Weg, den Orkstamm zu suchen. Wir fanden die Orks am Rand des Waldes, wo sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Nach einiger Diskussion stimmte der Anführer einer Untersuchung zu. Außerdem gelang es uns einen Waffenstillstand und einen Gefangenaustausch auszuhandeln.
Ich frage mich, was diese hölzerne Waage eigentlich für ein Gegenstand ist, seit ich sie um den Hals trage, scheinen Namensgeber deutlich leichter zu überzeugen und deutlich aufgeschlossener mir gegenüber zu sein. Eine seltsame, starke Form der Magie scheint von diesem Stück Holz auszugehen.
Eigentlich wollte ich abends schon mit diesen Aufzeichnungen beginnen, als einer der Windlinge, anscheinend ihr Anführer, wobei das bei diesem Volk nur schwer auszumachen ist, mich dringend zu sprechen wünschte. Er führte mich etwas vom Dorf weg, wo er mir den obersten Krieger des Stammes vorstellte. Ein mutiger kleiner Kerl, ohne Zweifel, aber wenig Bildung. Er begann mir seine Sorgen darzustellen, über das Böse, was wir mit uns und auch in uns tragen und so weiter. Damit meinte er den Dolch aus Haven und meine Dämonenmale, wovon ich eins ja dem Pferd unseres Tiermeisters verdanken. Naja der gute Windling schien zu erwarten, dass jeden Augenblick mehrer Dämonen aus mir hervorbrechen würden und war kaum zu beschwichtigen – wie gesagt mutiger aber etwas naiv der Kleine, außerdem etwas unaufmerksam, die negative Aura Igors hatte er nicht wahrgenommen, was in anderen Situationen tödlich hätte sein können.

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Sicherlich einer der faszinierendsten Tage meiner bisherigen Reisen. Am morgen wurden wir früh geweckt und begaben uns sofort zu dem Ort, den Tok`uk am Abend zuvor als Gerichtsplatz ausgesucht hatte, kurze Zeit später trafen auch die Orks ein – beide Seiten hielten sich, zu meiner größten Verwunderung, an die Absprachen und erschienen waffenlos, wieder musste ich an die Waage um meinen Hals denken - faszinierend.
Während der Befragung der beiden Parteien zeigte sich, ebenfalls zu meiner Überraschung, dass Phelona einige mächtige Magie in sich trägt, ohne große Mühe gelang es unserer Elfe, zu bestimmen wer die Wahrheit sagte und wer log – auch hier faszinierend, ich frage mich warum sie ihre Talent so sparsam einsetzt, hätte ich das vorher gewusst, sie hätte sich bei den Angelegenheiten in Throal und Kratas als große Hilfe erweisen können.
Mit dieser Hilfe und er Autorität der Holzwaage, zeigte sich schnell, dass die Windling uns die Wahrheit erzählt hatten. Der angeklagte Ork war tatsächlich ein Sklavenhändler, was schließlich auch sein Stamm begriff, ab diesem Zeitpunkt war ein Urteil unserer Seits eigentlich schon unnötig, eine derartige Beleidigung der Ehre ihres Stammes konnten die Orks nicht ungesühnt lassen. Trotzdem verkündeten wir im Namen der Passion die Schuld des Orks, überließen seine Bestrafung allerdings seinem Clan. Allerdings beschlossen wir auch, dass die Reichtümer die durch den Sklavenhandel entstanden waren, den Windlingen als Kompensation zustanden.
Nachdem der Verurteilte durch die Hand des Anführers der Orks getötet worden war, löste sich die Versammlung schnell auf. Beide Seiten waren offensichtlich mit dem Urteil zufrieden, die Windlinge hatten ihr Recht bekommen und die Orks konnten ihre Clanehre wieder herstellen.
Am Abend erschien der Orkhäuptling im Dorf der Windlinge, um den Frieden zu besiegeln und die Besitztümer des Sklavenhändlers an die Windlinge zu übergeben – darunter eine Truhe voller Gold und Edelsteine, ein beträchtliches Vermögen.

Später am gleichen Abend hatte ich noch ein Gespräch mit dem Krieger der Windlinge und ihrem Anführer, sie sorgten sich um die Zukunft des verfluchten Dolches und boten an mit Hilfe der Truhe des Orks jemanden zu finden und zu bezahlen, damit die böse Struktur und der Gegenstand selbst zerstört würde. Ein wirklich großzügiges Angebot, wie ich es von Namensgeber nicht erwartet hätte, die letzte und vielleicht größte Überraschung des Tages. Dieses Angebot konnten wir natürlich nicht ablehnen, Großzügigkeit und Freigebigkeit sollten manchmal nicht durch kalten Ratschlag gebremst werden. Vielleicht sind die Windlinge ja Teil der Antwort auf die Frage nach einer verbesserten Welt, dieses Volk hat zumindest meine Aufmerksamkeit geweckt, sie sind ehrlich und scheinen eine große Widerstandskraft gegen das Böse zu besitzen, ich glaube sie werden, ob sie wollen oder nicht, noch eine bedeutende Rolle, in der Schlacht gegen das Böse spielen.
Also überließen wir ihnen den Dolch, allerdings nicht ohne einen Schwur zu verlangen, dass sie diesen auch wirklich innerhalb der nächsten 6 Monate vernichten würden, diesen Schwur nahmen der Kriegerhäuptling der Kleinen und unserer Krieger Volkah auf sich.

Morgen früh werden wir Richtung Serpent River und dem Grabmal aufbrechen, der Questor hatte uns davor gewarnt Kratas vorher aufzusuchen und nach den Ereignissen der letzten beiden Tage, die die Macht der Passion eindrucksvoll unter Beweis stellten, beschlossen wir diesen Rat zu beherzigen. Wir werden also am Fluss einige Kräuter, für den Questor und den Eigenbedarf sammeln und dann möglichst schnell am besten auf dem Fluss zu den Bergen Reisen und dort hoffentlich diese leidige Angelegenheit beenden.




"Astral Space - The Final Frontier, these are the voyages of a lonesome Nethermancer. On a Mission to explorer strange new Worlds, seek out new Life and Civilizations - to boldly go where no one has gone before"

Offline Slarti

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #1 on: 30. November 2007, 17:21:22 »
Wie immer lang, diesmal leider auch etwas spät...
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Offline Der Meister

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #2 on: 30. November 2007, 19:37:02 »
Ahhhh ich liebe es Kyons Sicht der Welt zu "erlesen" ;)
Meine Freunde nennen mich Alex, aber Ihr dürft Meister zu mir sagen!