Author Topic: Kyons Notizbuch  (Read 2584 times)

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Offline Slarti

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Kyons Notizbuch
« on: 02. Juli 2008, 13:07:49 »
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Eine Woche wandern durch den Blutwald haben meine Abneigung gegen diesen Wald und alle seine Bewohner noch deutlich verstärkt. Ich gebe Telis vollkommen Recht, dieser unnatürliche, verfluchte Brei aus Blut, Holz und Hass muss weg, er hätte nie entstehen dürfen.
Heute Mittag sind wir an dem Tal angekommen, dass angeblich die Ruhestätte des magischen Zepters „Mein Gesang“ ist.  Ein großes nahezu rundes Tal mit einer großen Tempelruine in der Mitte und leider einer ganzen Menge Blutaffen in den Bäumen. Während wir noch diskutierten, wie wir ohne eine größere Schlacht mit den Affen zu den Ruinen kämen, marschierte Tok´uk einfach los, tötete ein bis zwei Dutzend der Tiere und ging ungerührt zum alten Tempel weiter. Ich sagte ja schon wir brauchen den Troll, lieber ihn als 10 Thar Starkfausts.
In den Ruinen des Tempels fanden wir nur ein vermodertes Buch, aber kein Zepter. Nach eine kurzen Streit überließ ich das Buch Gabi zur weiteren Untersuchung, ich denke sie ist die ganze Nacht aufgeblieben, um es zu lesen. Hätte ihr ja gerne geholfen, aber erstens versteht die mehr von Büchern als ich und zweitens würde sie sich nur wieder aufregen, von Phelonas Kommentaren ganz zu schweigen.

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Es sieht so aus, als ob der letzte Priester des Tempels das Zepter mit zu einer Mission nahm, von der er nur mit knapper Not lebeing zurückkehren konnte – natürlich ohne Mein Gesang. Glücklicherweise liegt das Dorf in dem der Priester an seinem Auftrag scheiterte nur einige Tagesreisen von unserem Aufenthaltsort entfernt. Gabi scheint sich all dessen sicher zu sein und nahm mich erst etwas später, schon auf dem Weg zu besagtem Dorf noch mal zur Seite, um mir über den Rest der Eintragung in dem Buch zu berichten. Eine ziemlich unschöne Sache, kurz gesagt es scheint ein Reiter an dem Ort gewesen zu sein den wir suchen, warum auch immer. Das Buch mit der genauen Geschichte behält Gabi.
Ich bin sehr stolz auf sie, sie scheint wirklich etwas gelernt zu haben, sie gab nur die wirklich notwendigen Informationen weiter und behielt die schreckenerregenden Details erstmal für sich. Und zum ersten Mal seit wir zusammen reisen, bin ich nicht mehr Schuld an unserer Lage!

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Am frühen Abend, kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir das Dorf, in dem laut Gabi das Zepter Mein Gesang zu finden ist. Wie nicht anders zu erwarten, waren die Reste des Dorfs gerade dabei in einem Sumpf zu versinken, besser gesagt sie sanken wohl schon einige Zeit. In besagtem Sumpf lebten natürlich jede Menge Pestratten und im Dorf marschierten etwa zwei Dutzend Untote, wahrscheinlich eine Art Kadavermenschen herum. Wir beschlossen die Erkundung des Dorfes auf den nächsten Morgen zu verschieben. Diesmal teilte auch Tok´uk unsere Vorsicht. Allerdings ist die Stimmung in unserer Reisegesellschaft immer noch äußerst gespannt, Tok´uk ist nach wie vor kaum ansprechbar, Phelona ist in einer seltsamen Stimmung, ich nehme an, für Elfen ist der Blutwald etwas besonders problematisches. Auch Orma und Gen´tok sind unzufrieden miteinander. Und Ni´iru ist verzweifelt bemüht die Spannungen zu entschärfen.
Von dem seltsamen Verhalten welches Gabi und ich an den Tag legen gar nicht zu reden – wie zwei Katzen die sich gegenseitig belauern, spannend.
Beim Schreiben denke ich gerade darüber nach, dass dies für einen Außenstehenden bestimmt ziemlich unterhaltsam wäre. Vielleicht sollte Phelona daraus ein Theaterstück in vielen Folgen machen. Man könnte jeden Abend eine halbstündige Episode auf dem Markt in Throal darstellen, würde bestimmt gut ankommen. Quasi für Zuschauer auf dem Weg nach Hause, bevor sie sich waschen, ein Seifentheater sozusagen.

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Am morgen stritten wir erstmal – wie nicht anders zu erwarten war – über den richtigen Weg in das Sumpfdorf. Während wir noch am streiten waren, ritten Gen´tok und seine Frau schon mal los. Nunja manchmal hat Ungeduld auch ihre Vorteile, nachdem Einer den Anfang gemacht hatte wateten schließlich alle, bis auf Gabi, Phelona und mich, durch den Sumpf. Der war allerdings tiefer als gedacht, nach wenigen Metern mussten sie schwimmen. Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen – was mir  mal wieder Ärger mit Gabi einbrachte – während Phelona sich, zur Abwechslung mal, nützlich und ihren fliegenden Teppich startklar machte.
Während Phelona und ich in einer angenehm Brise über den Sumpf schwebten, konnte ich in Ruhe das Dorf nach magischen Präsenzen absuchen, überraschender Weise fand ich gleich vier relativ starke Präsenzen, drei mal von Illusionsmagie geprägt und eine dämonisch geprägte Präsenz, die mich sehr stark an die Struktur der Rüstungen und der Reiter erinnerte. Hätte Gabi mir nicht die Stelle aus dem Tagebuch des Priesters gezeigt, welche ja schon auf die Präsenz eines Reiters hinwies, wäre ich ziemlich überrascht gewesen, so hatte ich etwas in der Art schon erwartet. Nachdem ich die Kadavermenschen beseitigt hatte, setzte Phelona mich in der Mitte des Dorfs ab und ging mit Gen´tok spielen – wie im Kindergarten, sie fingen an, sich mit Lehm und Matsch zu bewerfen – und mir wirft man regelmäßig mangelnden Ernst gegenüber unserer Lage vor!
Zusammen mit Ni´iru, der sich nicht an der Schlammschlacht beteiligte sammelte ich die vier magischen Gegenstände ein, eines davon war tatsächlich besagtes Zepter, außerdem fand ich eine Fackel, ein Kästchen und einen Ring, der in der magischen Struktur starke Ähnlichkeit mit den Rüstungen der Reiter zeigte. Anschließend stand ich vor der schwierigsten Aufgabe des Morgens, meine Gefährten und besonders Phelona zu überzeugen mit ihrer Schlammschlacht aufzuhören und mich zurück aufs „Festland“ zu fliegen.
Nach einer nervtötenden längeren Erörterung und einigem Hin und Her saßen wir wieder in unserem Lager und begannen die Gegenstände zu untersuchen. Zepter und Ring erhielt Gabi, den Rest bekam Phelona, als Lohn für ihre Flugdienste, manchmal frage ich mich wirklich warum sie überhaupt mit uns reist. Naja zum Glück interessiert mich Gold nur am Rande, von daher komme ich mit ihr aus, aber ihre Boshaftigkeit und Gier können manchmal schon anstrengend sein.
Nach kurzer Überprüfung stimmte Gabi mir zu, was meine Einschätzung des Rings und des Zepters betraf. Wir waren uns einige, dass der Zirkel möglichst schnell von dem Ring erfahren sollte, weder Gabi noch ich und ausnahmsweise glaube ich auch niemand vom Zirkel hatten bisher von seiner Existenz gehört. Ich frage mich, ob es ein Einzelstück ist, oder ob es für jeden Reiter einen gab, oder noch gibt.
Nach einiger Zeit kam Ni´iru zurück, er war mal wieder auf einer seiner Erkundungstouren und meinte in einigen Meilen Entfernung läge noch ein Dorf, allerdings mit lebendigen Bewohnern. Warum auch immer, wir beschlossen uns am späten Nachmittag zu jenem Dorf auf zu machen.

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Unser Besuch in besagtem Dorf brachte uns nichts ein, außer einer durchwachten Nacht für mich und einem unnötigen Tag im Blutwald für Alle. Wir erreicht das Dorf am späten Abend, es war schon dunkel und alle Häuser waren verrammelt, scheinbar hatten die Bewohner Angst vor der Nacht, gut mit einem Dorf voller Untoter in der Nachbarschaft vielleicht auch verständlich. Andererseits bewundere ich immer wieder, wie einfach die Denkstrukturen der verschiedenen Namensgeber, sofern man diese irren Blutelfen dazu zählen möchte, doch sind. Ich verstehe nicht ganz, warum Dämonen, böse Kreaturen, Untote, etc. ihre Attacken auf eine bestimmte Tageszeit beschränken sollten. Außer in schlechten Geschichten, die von noch schlechteren Barden in ganz Barsaive verbreiten werden, ist mir noch nie zu Ohren gekommen, dass Dämonen die Nacht dem Tag vorziehen. Töten und Quälen funktioniert bei Licht doch deutlich einfacher als im Dunkeln. Es wäre vielleicht ein interessanter Forschungsansatz, falls ich mal Zeit und Muße habe, also wahrscheinlich nicht in den nächsten 20 Jahren, werde ich mich dem widmen.
Zurück zu unserem Besuch bei den Blutelfen, nach einigem Geschrei und einer Diskussion mit einem der Irren – die dankenswerterweise Ni´iru übernahm – wurden wir schließlich zum sogenannten  „Schamanen“ des Dorfs geführt. Dieser residierte in einer überdurchschnittlich großen und – für die hiesigen Verhältnisse – wohl auch prächtigen Holzhütte.
Als der in ein Bärenfell gehüllte Blutelf, der angebliche Schamane, auf uns zu kam, war mir ziemlich schnell klar, dass dieser Elf offensichtlich nicht das war, was er vorgab zu sein, aber gut ich ließ ihn seine Schamanismus - Show vor den andern Blutelfen durchziehen und hofft, dass keiner meiner Gefährten etwas sagen würde, zumindest bei Gabi war ich mir sicher, dass sie es ebenfalls bemerkt hatte und auch Phelona machte ein komisches Gesicht. Aber glücklicherweise hielten alle den Mund und so verschwanden die anderen Blutelfen relativ schnell und ließen uns mit dem „Schamanen“, der seiner Struktur nach eher ein Angehöriger meiner Disziplin war, allein. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Schamanen des Dorfes war mir klar, was hier gespielt wird. Bei den Untoten die ich am Nachmittag unschädlich gemacht hatte, handelte es sich um ehemalige Verwandte der Dorfbewohner. Der „Schamane“ hatte diesen Versprochen, die Kadaverelfen zurückzuholen und wieder zu normalen Blutelfen – ja ich weiß normale Blutelfen ist ein Widerspruch und nicht gerade ein kleiner – zu machen, er brauche dafür nur Zeit, in der ihn die Dorfbewohner natürlich durchfüttern und bezahlen müssten. Interessanter Plan, ziemlich primitiv und moralisch äußerst schwierig, aber gut was gehen mich diese Blutelfen an, wer auf so was reinfällt hat es eigentlich ja nicht anders verdient.
Ich erzählte ihm, dass seine Alibiuntoten nun wirklich tot sein, worauf er ziemlich säuerlich reagiert. Ich hielt es für besser, ohne großen Streit abzuziehen und half ihm deshalb, den größten Teil der Nacht über, einige neue Untote zu erschaffen, die für die Dorfbewohner sichtbar, durch das Sumpfdorf laufen sollten. Allerdings setzte ich dabei nur eine ziemlich begrenzte Menge Magie ein, weshalb ich am Morgen sobald die Anderen wach waren darauf bestand sofort abzureisen – ich war mir nicht sicher, wann die neuen Untoten, wieder zu echten Toten werden würden und wollte den Zeitpunkt nicht unbedingt in dem Dorf ihrer Verwandten abwarten, worin unsere Gemeinschaft zur Abwechslung mal einig mit mir war. Wir verließen das Dorf also möglichst schnell und begannen unsere Rückreise zu Blutwächter D., um diesem das Zepter zu übergeben und so hoffentlich unseren Zielen, dem Tod P. Oathstones und dem letzten Pferd, ein Stück näher zu kommen. 

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Einige interessante Tage liegen hinter mir. Morgen, spätestens Übermorgen sollten wir wieder auf den Blutwächter treffen.
Zwei Sitzungen des Zirkel in den beiden vergangen Nächten haben mich am schlafen gehindert. Es wurde viel über unser weiteres Vorgehen und den Ring debattiert, allerdings ohne Ergebnis. Trotzdem gewinne ich langsam ein Gefühl für die internen Strukturen des Zirkel, scheinbar, gibt es nur sehr wenige, die wirklich mehr über die Angelegenheit der Reiter wissen als ich, Menko, Elviras und Thar, sonst denke ich weiß kaum jemand wirklich bescheid. Alles in allem habe ich das Gefühl der Zirkel ist ein Netzwerk, welches zentral auf Intrigen, Vorbehalten und Verdächtigungen basiert. Zwar scheinen alle ein gemeinsames Ziel zu verfolgen, aber dabei traut keiner dem anderen. Wenn ich hier voraussage, dass dieses ewige Misstrauen und die Leichtfertigkeit mit der neue Mitglieder aufgenommen werden – besser sie sich einkaufen(!) – , einmal uns allen und vor allem der Führung des Zirkels zum Verhängnis werden, behaupte ich sicher nichts Falsches.
Erwähnenswert ist noch, dass wir gestern zwei Zwerge, scheinbar Boten eines gewissen Debris, mit einem Brief an einen Herrn Morn, der in Heaven, nahe Parlainth lebt, trafen. Einer der beiden überlebte leider ein anfängliches Missverständnis mit Gen´tok nicht, den Anderen veratzte ich. Wir behielten ihn dann noch eine Nacht bei uns, ich wollte hören, ob der Zirkel etwas über Morn und Debris weiß und ob es eventuell sinnvoll wäre die Botschaft schon hier abzufangen.
Der Zirkel wusste tatsächlich etwas über die beiden Namen, leider bedurfte es wieder einer einstündigen Debatte, bis man dieses Wissen mit mir teilte. Debris ist einer der Reiter und lebt in einem Dorf im nördlichen Blutwald. Morn ist wahrscheinlich auch ein Reiter, beide stehen unter Beobachtung. Nachdem ich diese Information herausgekitzelt hatte, entschieden wir den Zwerg mit der Botschaft weiterreisen zu lassen. Taktisch schien es uns alle klüger, die Verbindung der Reiter fürs erste nicht zu unterbrechen, oder sie unnötigerweise auf unsere Anwesenheit im Wald hinzuweisen. Allerdings war ich von der Art und Weise, wie die Mitglieder des Zirkels – mal wieder – versucht hatten mich für Dumm zu verkaufen, derart entnervt, dass ich noch eine Diskussion, um die Methoden des Zirkels und den Mangel an Vertrauen und Absprache anfing. Im Zuge dessen versuchte die Versammlung mich allen ernstes mit Gabi zu erpressen. Ich war außer mir vor Zorn, konnte mich aber gerade noch beherrschen. Mich frage mich, ob diese Idioten wirklich glauben, Loyalität sei durch Machtspiele und Intrigen zu ersetzten. Mein Misstrauen und vor allem meine Antipathie haben sie sich an diesem Abend aber wirklich hart erarbeitet.
Mit den Gedanken über Loyalität und Vertrauen, lag ich nachts noch lange in meinem Zelt und traf schließlich gegen Morgen eine Entscheidung. Ich weihte meine Gefährte beim Frühstück in nahezu alles ein, was ich zu diesem Zeitpunkt wusste, nur einige Details und Namen behielt ich für mich. Warum sollte ich dem Zirkel trauen, den Leuten die mir in der Realität den Rücken decken, ihr Leben mit und für mich einsetzen und jeden Tag mit mir wandern, durch alle Gefahren und Widrigkeiten bisher loyal und ehrlich, aber nicht.
Egal was der Zirkel dazu sagt und egal wie böse Gabi mich dabei angeschaut hat, es war richtig so zu handeln und meinen Gefährten alles zu berichten.
Außerdem denke ich nicht, egal wie ich mich im Moment verhalt, dass der Zirkel ernsthaft gegen mich vorgehen wird, dafür weiß ich zuviel und dafür brauchen sie mich und meine Gefährten zu sehr – und ich denke selbst Menko wird nicht gegen seine Tochter handeln.       
Trotz allem werde ich die letzten Tage in diesem verfluchten Wald in schöner Erinnerung behalten. Nach einer der Zirkelsitzungen saßen Gabi und ich noch am Lagerfeuer und – ich werde das nicht hier in meinem Tagebuch ausführen…aber Gabi und ich haben uns während eines langen Spaziergangs und eines noch längeren Gesprächs dazu durchgerungen, naja gut ich habe mich durchgerungen, ihr fiel das nicht so schwer, unsere gegenseitige Beziehung auf eine neues Niveau zu heben. Glücklicherweise gehören wir keiner dieser seltsamen Rassen (Orks, Trolle) an, wir hab haben eben Gefühle für einander und haben nun beschlossen zu diesen zu stehen und sie zu genießen, wir sind also offizielle ein Paar – Ni´iru wird sich freuen. Aber ich muss sagen, ich bin glücklich und sehr froh Gabi getroffen zu haben. Andererseits mache ich mir ein bisschen Sorgen, ob das mit uns so funktionieren kann und natürlich auch über diese neue Verantwortung die wir nun, auch offiziell, füreinander übernommen haben.

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Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, Blutwächter D. hat versucht uns zu verraten. Nachdem er von das Szepter erhalten hatte, befahl er seinen Holzelementaren uns zu töten und er selbst versuchte zu fliehen. Zu seinem Leidwesen musste er schnell feststellen, dass er uns deutlich unterschätzt hatte – nunja darum muss er sich nun keine Gedanken mehr machen, es war der letzte Fehler seines schmerzerfüllten Lebens. Gen´tok nahm ihm den verrat besonders übel und hackte noch ein wenig auf den schon Boden liegenden, wahrscheinlich schon toten, Elf ein. Naja der arme Ork hat auch allen Grund aggressiv zu sein. Seine Ehe lief in letzter Zeit, wie ja schon erwähnt, nicht allzu gut und gestern im Lauf des Nachmittags eskalierte die Spannung zwischen ihm und Orma endgültig. Ein ziemlich langer und vor allem lauter Streit über Ehre, Moral und Rollenbilder entspann sich vor uns. Im verlauf desselben stellte sich heraus das die gute Orma schwanger ist. Am Ende entschied sie sich zu ihrem Vater nach Throal zu gehen, bis Gen´tok „seine Ehre wieder gefunden“ hätte. In ihrem Zustand vielleicht sogar eine vernünftige Entscheidung. Tok´uk begleitet sie also zu Saum des Waldes und Gen´tok ist seitdem etwas schlecht gelaunt und noch aggressiver als sonst. Ich bin so froh, dass Gabi und ich Menschen sind, noch dazu gebildete Menschen, die sich nicht mit solch idiotischen Dingen, wie Rollenbildern und Ehre herumschlagen müssen – unser Zusammenleben ist so schon kompliziert genug, mal sehen wie lange man ihren Handabdruck in meinem Gesicht noch sieht und da hatte ich nur eine unbedachte Bemerkung zu ihrer Arbeit gemacht.
Zurück zu Blutwächter D.. In dessen Tasche fand Phelona, neben einigem Gold auch einen Brief, adressiert an besagten Reiter Debris. Da der Überbringer ja offensichtlich tot war, brachen wir das Siegel und lassen die Nachricht. In der Botschaft stand nur, „Szepter erhalten, fahre weiter nach Plan fort.“. Ich vermute, dass der Blutwächter für den Reiter arbeitete und versuchen sollte mit Hilfe des Szepters das Pferd vom Hof der Blutelfenkönigin Alachia zu besorgen.
Nachts informierten wir den Zirkel über diese neue Botschaft, erhielt natürlich keine Rat und auch keine neuen Informationen. Also geht es morgen früh weiter in Richtung der Mitte des Blutwaldes, wo wir hoffentlich den Hof der Blutelfen finden werden.

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Zuerst die gute Nachricht, wir haben den Königshof der Blutelfen wirklich gefunden, die Architektur ist tatsächlich so beeindruckend wie die Legenden behaupten. Leider stimmten auch die Legenden über die „Gastfreundschaft“ und die ewigen Intrigen jenes Volkes.
Alles begann recht viel versprechend, wie zu erwarten war, sprachen die Wächter zuerst Phelona an. Da begannen die Probleme, sie bekam kein Wort raus – ich verstehe es nicht, sonst ist sie auch nicht um dumme Kommentare verlegen, aber hier, nunja vielleicht habe ich ihre Betroffenheit vom Schicksal ihrer Rasse, vom Schisma der Elfen ja doch unterschätzt.
Also versuchte ich, mich als Phelonas Diener vorstellend, das Wort zu ergreifen und der Anführer der Wachen nahm auch das Szepter als Geschenk und Tribut an die Königin an. Wir alle dachten es liefe alles soweit ganz gut, als uns die Wächter, zum Waldrand führte, wo wir angeblich auf das Urteil der Königin warten sollten. Leider brach plötzlich der Boden unter unseren Füssen ein und wir fanden uns in einem etwa 20 Meter tiefen Kerker wieder – besser gesagt einer großen Höhle, deren einziger Ein- und Ausgang das Loch in der Decke war, durch das wir gestürzt waren. Zu allem Überfluss fanden wir in diesem Loch auch Frau Oathstone und ihr Gefolge wieder. Im ersten Moment war ich sicher es gäbe gleich einen Kampf zwischen uns und den Zwergen, aber Ni´iru entschärfte die Situation mit seiner bemerkenswerten Art. Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass unser kleiner Windling lange nicht so naiv ist, wie er gern vorgibt zu sein. Wir schlossen also einen zeitlich begrenzten Frieden mit den Zwergen. Zurzeit waren die Blutelfen und deren Kerker das zentrale Problem und vielleicht würden sich die Zwerge und ihre Anführerin noch als nützlich erweisen. Es war nur nicht ganz einfach Tok´uk von den Vorteil eines einstweiligen Waffenstillstands zu überzeugen.

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Was sind wir doch alle für Idioten. Und vor allem was ist Elviras den für ein Volltrottel. In den Gesprächen mit der jungen Oathstone enthüllte sie uns, was Elviras zu ihr gesagt hatte und warum sie hinter dem Pferd her ist. Sie denkt doch ernsthaft es handle sich bei dem Pferd, um ein besonderes Reitpferd, dazu geschaffen bei Wettbewerben im Springreiten zu gewinnen. Elviras hat ihr wohl erzählt, dass diese Art von Pferd aus dem Stand über zehn Meter hoch springen kann und ähnlichen Unfug – das man dazu der passende Reiter sein muss hat unser Zirkelmagier wohl vergessen zu erwähnen. Auf jeden Fall scheint es mir im Moment unnötig die Zwergin zu töten, sie weiß nichts von Bedeutung, im Gegenteil, sollte sie diese Fehlinformation weiterverbreiten, wird das unserer Sache und dem Zirkel nur nützlich sein.
Mittlerweilen sitzen wir schon über 24 Stunden hier fest und obwohl weder Essen, dank Tok´uks treuen Begleitern, noch Wasser, dank mir, ein Problem sind, wird es doch allmählich langweilig und auch etwas ungemütlich. Phelona hat uns zwar mit ihrer Magie ein nettes Wohnzimmer erschaffen, wir haben eine Grill und auch einen Sänger, aber wir sind eben doch Gefangene. Andererseits gibt es wohl kaum etwas mit dem wir die Blutelfen zurzeit mehr provozieren könnten, als es uns hier gut gehen zu lassen und jeden Abend in ein rauschendes – und vor allem lautes Fest – zu verwandeln.

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Die Ereignisse haben sich mal wieder überstürzt und wir stehen mal wieder vor einer schweren Entscheidung. Wir müssen wohl hier ausbrechen, obwohl ich das Szepter nur sehr ungern bei den Blutelfen zurücklasse, besonders nachdem einer der Reiter, Debris, so deutliches Interesse daran gezeigt hat.
Der Reihe nach. Am Vormittag wurden die Zwerge um Frau Oathstone abgeholt. Zwei Stunden später wir. Uns wurde gesagt einer von uns müsste gegen einen „mächtigen“ Helden der Blutelfen antreten. Wenn unser Kämpfer gewänne wären wir frei, ansonsten müssten wir ewig in dem Kerker verrotten. Gen´tok wollte unbedingt für uns antreten und ich sah keine Grund ihn aufzuhalten, seine Chancen zu gewinnen waren, meines Erachtens, genauso große, wie die eines jeden Anderen aus unserer Gruppe. Im Gespräch mit einem der Wächter erfuhr ich noch, dass P. Oathstone sich mit Informationen über das Pferd freigekauft hatte, ein ernstes Problem, leider konnte ich in diesem Moment nicht das Geringste tun.
Unser Ork hielt sich überraschend gut, verlor aber am Ende den Kampf und blieb ziemlich schwer verletzt liegen. Nachdem ich ihn grob verarztet und die Blutung gestillt hatte, wurden wir wieder in unseren Kerker hinab gelassen, diesmal immerhin mit einer Leiter. Gen´tok schien seinen Gegner aber immerhin beeindruckt zu haben, er wurde später gegen Abend allein abgeholt, zu einem besondern Abendessen.
Spät in der Nacht wurden wir durch Geschrei und Aufruhr geweckt. Um herauszufinden, was oben los war, lieh ich mir den Geist einer Fliege und schaute drehte einige Runden.
Durch die Facettenaugen des Insekts bot sich mir ein erschreckendes Bild. Einige Dutzend Blutwächter rannten zwei Pferden nach, eines davon Igor und das andere wohl das Pferd, welches wir hier hätten abholen sollen. Aber am schlimmsten ist wohl, dass auf dem vorderen Pferd einer der Reiter, nämlich jener der uns schon unter dem Namen Gärtner begegnet war, saß und hinter ihm P. Oathstone auf Igor ritt. Die Blutwächter hatten keine Chance den beiden zu folgen, zumal ja ein „echter“ Reiter die vollen Fähigkeiten der Pferde nutzen konnte. Die beiden bewegen sich nun mit hoher Geschwindigkeit auf den Waldrand zu. Ich nehme an mit Hilfe des Reiters ist es P. O. gelungen die Wächter der Pferde zu überwältigen und so ihr eigenes Schicksal zu besiegeln.
Nur leider sitzen wir nun hier in diesem Loch und wenn ich mich nicht sehr täusche, werden die Blutelfen uns am Morgen einige ziemlich unangenehme Fragen stellen. Wir sollten schleunigst verschwinden und den Pferden folgen, vielleicht können wir sie ja noch einholen, bevor der Reiter Oathstone tötet und Informationen von ihr erhält.
Wir müssen uns beeilen und möglichst schnell aus diesem Loch entkommen.
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Offline Shaxwhit

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #1 on: 02. Juli 2008, 20:18:06 »
"... bevor sie sich waschen..."

HAHA @Zwerge  ;D
"Grammar is important. Capitalization is the difference between helping your Uncle Jack off a horse & helping your uncle jack off a horse."

Offline Der Meister

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #2 on: 03. Juli 2008, 09:58:06 »
Quote
Und zum ersten Mal seit wir zusammen reisen, bin ich nicht mehr Schuld an unserer Lage!

Erwischt! 1:0 für Dich. Da passt man einmal nicht richtig auf...   :D
Meine Freunde nennen mich Alex, aber Ihr dürft Meister zu mir sagen!

Offline Kurastor

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #3 on: 03. Juli 2008, 14:50:44 »
War die Sitzung nicht am 28.06.? Im Titel steht 26.06.
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Offline Slarti

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #4 on: 03. Juli 2008, 21:21:11 »
Richtig, mein Fehler, wird geändert.
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Offline Slarti

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #5 on: 04. Juli 2008, 16:46:07 »
So ich denke es ist fertig und ich habe hoffentlich nichts Wichtiges vergessen - immer diese langen Sitzungen.  :P
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Offline Kurastor

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #6 on: 05. Juli 2008, 12:36:39 »
Hehe, jetzt weiß ich auch wieder was Gen'tok tzun wollte. Ich glaube er wollte des Nächtens heimlich zum Loch und die Leiter runter werfen^^
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