Author Topic: Kyons Notizbuch  (Read 522 times)

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Offline Slarti

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Kyons Notizbuch
« on: 07. Januar 2009, 11:36:42 »
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Heute Mittag sind wir an einem kleinen Dorf vorbeigekommen. Auf dem Friedhof fand gerade ein Beerdigung statt – und welche Überraschung den drei Toten fehlte das Herz. Die Dorfbewohner reagiert nicht allzu gut auf unsere Ankunft, nachdem sie ihre Heugabeln und einige verrostet Schwert geholt hatten beschlossen wir weiterzureisen – dummer Pöbel.
Im Wald nahe dem Dorf trafen wir auf ein altes Kräuterweib, sie konnte uns auch nicht neues sagen, hielt uns aber zumindest nicht für die Ursache des Todes der drei Dorfbewohner. Wir ritten schnell weiter, da Gen´tok darauf drängte. Umso näher wir seinem Rivalen kommen um so aggressiver und orkischer wird unser Schwertmeister.

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Haben endlich das Lager erreicht, wo unser Schützling Waren kaufen und Gen´tok seine Frau zurückerobern will. Es handelt sich wirklich um ein Lager, ein großes aus Holz gebautes Lagerhaus, allerdings leer. Kein Namensgeber in der Nähe.
Wir werden wohl warten müssen, der Händler meint in den nächsten Tagen sollte ein Luftschiff mit seinen Waren, Orma und ihrem Neuen ankommen. Uns bleibt nichts anderes als zu warten.

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Das Warten hatte schon nach zwei Tagen ein Ende. Nun haben wir ein Luftschiff und einige unschöne Erlebnisse mehr.
Seit unserer Ankunft am Lagerhaus hatte ich schon ungute Gefühle konnte sie aber nicht zuordnen, meine Gefährte hatten seltsame Alpträume, Ni´iru träumte wie er mir das Herz aus der Brust riss. Die Anderen träumten scheinbar ähnliche Dinge. Nur ich scheine dagegen gefeit zu sein.
Nach zwei Nächten traf schließlich das Luftschiff ein. Die Besatzung bestand aus Skeletten einem Troll und einem Menschen. Mir war sofort klar, dass Mensch ein Angehöriger meiner Disziplin sein muss, der Troll entpuppte sich als Luftpirat. Außerdem war Orma mit ihrem Sohn an Bord. Sie begrüßte alle außer Gen´tok recht freundlich aber doch distanziert.
Der Kampf zwischen Gen´tok und dem Troll war für den nächsten Morgen angesetzt, also gingen wir alle früh zu Bett. Schliefen allerdings nicht lange, bis ein jäher Schrei uns aus dem Schlaf riss. Kurz darauf flog die Tür des Lagerhauses in dem wir schliefen aus den Angeln und ein ziemlich wütender Troll sprang mit einem blutigen Bündel auf Gen´tok zu. Das Bündel entpuppte sich als Gen´toks kleiner Sohn – ohne Herz mit geöffnter Brust. Vollkommen von Sinnen prügelte der Troll damit auf unseren Ork ein, der als er begriff was ihn traf ebenso wahnsinnig reagierte. Um es kurz zu machen Gen´tok zerstückelte schließlich in seiner Wut den Troll. Die Leiche seines Sohnes in der Hand stand er schließlich vor den Überresten des Trolls, draußen hörte man leise das Schreien und Weinen von Orma.
Zu allem Überfluss sahen wir als wir uns umdrehten, auf der anderen Seite des Lagerhauses auch die aufgeplatzte Leiche des Orkhändlers, ebenfalls ohne Herz und ich spürte eine leichte dämonische Präsenz.
Noch von Blut triefend beschlossen wir sofort aufzubrechen. Ni´iru versuchte schon auf dem Luftschiff Orma zu beruhigen, was ihm leider bis jetzt nicht gelang. Ich wollte ebenfalls nach Orma sehen und ein Wort mit dem Nethermancer an Bord des Schiffs wechseln, als mir nur einige Meilen entfernt ein Feuerschein am Horizont auffiel – ein wütender Mob, der uns scheinbar schon seit dem Besuch in dem kleinen Dorf nahe der Fähre verfolgte. Wir beschlossen das Luftschiff zu benutzten um einem Kampf mit den armen Bauer aus dem Weg zu gehen. Eine Auseinandersetzung wäre zwar für uns ohne großes Risiko gewesen hätte uns aber aufgehalten und zweifellos ein ganze Menge Dörfler das Leben gekostet. Nur wollte der gute Tok´uk seinen neuen Freund, das tonnenschwere Behemoth nicht am Boden zurücklassen und meinte er käme schon klar, wir sollte los fliegen. In Anbetracht der Situation taten wir das auch und Tok´uk folgt uns am Boden, der Mob wird höchstwahrscheinlich dem Luftschiff folgen, besonders wenn die Dörfler die Sauerei im Lagerhaus sehen, so dass dem Troll wahrscheinlich wirklich am Boden keine Gefahr droht.
Alois überrascht mich, er sitzt hier neben mir an Bord des Luftschiffs und poliert seine Rüstung, die ganze Sache scheint ihn wenig zu beeindrucken. Viele andere sogenannte Helden wären wahnsinnig vor Angst, dieser Zwerg scheint aus härterem Holz zu sein als ich zunächst vermutete. Vielleicht erweist er sich wirklich als wertvolle Ergänzung unserer Gemeinschaft, umso mehr da er sich bisher nicht in meine Pläne einmischt.

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Das Luftschiff ist kaputt und wir haben noch mehr unangenehme Erinnerungen an diese Gegend.
In der ersten Nacht unserer Flucht sahen wir weit über dem Vorssee ein großes Licht. Der Mob folgte uns nach wie vor am Boden. Wir beschlossen also über den See zu fliegen, um einerseits das Licht näher zu untersuchen und andererseits den Mob loszuwerden. Anfangs hoffte ich das Licht könnte der Dämon, oder zumindest ein Hinweis auf ihn, sein, der für den Tod von Gen´toks Sohn verantwortlich ist. Leider zeigte sich schnell, dass es sich nur um ein brennendes Luftschiff handelte. Und der Verursacher des Feuers schwebte leider noch daneben, ein recht großer Drache, der erste den ich aus der Nähe sah.
Die Unfähigkeit meines Kollegen und seinem mangelhaften Umgang mit seinen Skelettdiener sorgte dafür, dass wir das brennende Luftschiff rammten. Damit hatten wir zwei brennende Luftschiffe und einen ziemlich wütenden Drachen. Beim Zusammenstoß verloren wir schon den ersten Teil unserer Besatzung der andere Nethermancer und Telis fielen vom Schiff und Alois beeindruckte mich mit seinem – völlig idiotische – Mut indem er auf das andere Schiff sprang und den Drachen zu attackieren versuchte.
Mir war sofort klar, dass der Drache schon so gut wie gewonnen hatte, also verließ ich das sinkende Schiff, bevor es begann abzustürzen und traf am Boden auf Tok´uk.
Kurz darauf folgten die anderen auf den Boden, Alois landete ziemlich unsanft kurz vor den Luftschiffen auf dem Boden. Von beiden Schiffen blieben nur brennende Trümmer übrig – leider waren unsere Pferde noch an Bord, ärgerlich. Telis und Ni´iru hatten in wahrer Todesverachtung Orma aus ihrer brennenden Kabine gerettet – sie scheint den ganzen Kampf, den Absturz und ihrer Rettung überhaut nicht mitbekommen zu haben. Sie sitzt nur vollkommen apathisch auf dem Boden, komisch bei ihrer Lebenserwartung und Kultur sollten Orks doch eigentlich stabiler Psychen haben.
Ni´iru berichtet uns von dem wahrscheinlichen Grund des Angriffs, er hatte auf dem angegriffenen Luftschiff mehrere Dracheneier bemerkt. Der Drache scheint nur seine Brut verteidigt zu haben. Komische Geschichte, wer versucht Dracheneier zu stehlen sollte mit so etwas rechnen. Nunja nicht unser Problem, unser Problem ist vielmehr, dass wir mitten im Nirgendwo, ohne Pferde, dafür mit einer apathischen Trollin sitzen und nun nach Throal zurücklaufen müssen.
Zumindest habe ich bei der Leiche des Nethermancers die Karte iner Stadt und einen Ring gefunden. Auf der Karte ist ein einzelnes Haus markiert, aber leider kenne ich die Stadt nicht, ein Grund mehr möglichst schnell nach Thraol zurückzukehren.
"Astral Space - The Final Frontier, these are the voyages of a lonesome Nethermancer. On a Mission to explorer strange new Worlds, seek out new Life and Civilizations - to boldly go where no one has gone before"

Offline Der Meister

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Re: Kyons Notizbuch
« Reply #1 on: 13. Januar 2009, 09:53:00 »
Quote
... Alois überrascht mich, er sitzt hier neben mir an Bord des Luftschiffs und poliert seine Rüstung, die ganze Sache scheint ihn wenig zu beeindrucken. Viele andere sogenannte Helden wären wahnsinnig vor Angst, dieser Zwerg scheint aus härterem Holz zu sein als ich zunächst vermutete ...

Ich denke Du kannst ihn weinen sehen, wenn Du ihm einen Rostfleck auf die Rüstung machst ;)
Meine Freunde nennen mich Alex, aber Ihr dürft Meister zu mir sagen!