Hab nochmal gelesen: Im Regelwerk ist das nicht eindeutig geklärt, wobei ich geneigt wäre, es so zu machen wie bisher.
1. Magie macht schon keinen Mindestschaden und würde so gegenüber den Nahkampfangriffen noch schlechter. Ausserdem trifft das Argument "viel zu schnell die mächtigen Zauber" nur sehr begrenzt, die wirklich mächtigen Zauber sind in der Classic sowieso fast alle Rituale und da sieht das mit den Fäden sowieso anders aus. Beispielweise sieht das Ritual von "City in a bottle" vor, dass jedes Fadenweben 1 Woche dauert und innerhalb von 8 Wochen maximal 2 Fäden gewoben werden können - und das ohne Fadenhalten.
2. So wie ich es verstehe verbinde ich per Fadenweben die Matrix in der der Spruch ist mit dem Astral Space, um daraus die Energie zu ziehen. Nach dem erfolgreichen Weben von Faden 1 ist die Matrix also mit dem Astral Space verbunden und beginnt sich gewissermassen aufzuladen. Ob diese Verbindung zwingend zusammenbricht, wenn Faden 2 bzw. N nicht sofort kommt ist zu bezweifeln, sie hält ja anscheinend auch in den 10 Sekunden zwischen dem Fadenweben, wobei - ich gebs ja zu - das durchaus diskussionswürdig ist. Die Frage ist letztlich was bedeutet eine gescheiterte Fadenwebenprobe für die Matrix bzw. für deren Verbindung, d.h. hat das Einfluss auf die Matrix als ganzes oder nicht.
Bei einer gescheiterten Spruchzaubereiprobe verhält sich die Lage grundsätzlich anders. Dabei wird ja die in der Matrix enthaltene Energie quasi auf das Ziel fokusiert, wenn man dabei scheitert bedeutet das natürlich, dass diese Energie verbraucht ist und neu "gezogen" werden muß. Im dem Moment in dem die Spruchzaubereiprobe beginnt sollte die Matrix vom Astral Space getrennt sein, ansosten wäre das Konzept der MAtrixzauberei sinnfrei. Matrizen sollen das Zaubern, durch das "Abkoppeln" vom Astral Raum sicherer machen, d.h. Energietransfer und eigentliches Zaubern sind getrennt - so habe ich das verstanden, korrigiert mich.
3. Fadenhalten bzw. Hold Thread ist kein Kniff mehr, sondern ist ein Talent (z.B. Magier Kreis 7, etc.), kann allerdings nur noch einen Faden für Rang x Runden halten, der Kniff dazu heißt Hold Multiple Threads. Das Talent Fadenhalten braucht nur eine Probe und keine Konzentration.
4. Interessanter Aspekt: Wie verhält es sich bei Erweiterten bzw. Gepanzerten Matrizen mit Sprüchen die mehr als einen Faden benötigen. Sollte eine gescheiterte Fadenwebenprobe Auswirkungen auf die komplette Matrix haben und so - im Fall einer normalen Matrix - den oder die ersten Fäden zusammenbrechen lassen, wäre es eine interessante Überlegung, ob dann nicht der durch die erweiterte Matrix gegebene Faden in Mitleidenschaften gezogen wird und die Matrix neu abgestimmt werden muß bzw. als beschädigt gelten muß (siehe Damaging Spell Matrix, S.288 Player´s Compendium).
Beide Interpretationen sind möglich, sowohl ein Zusammenbrechen der gewobenen Verbindungen, als auch eine gewisse Stabilität, wobei ich denke, dass es die sinnvollste Lösung wäre, davon auszugehen, das Fäden an einer Matrix eine gewisse Zeit halten bevor sie zusammenbrechen. Regeltechnisch heißt das, dass der Magier eine Fadenprobe verlieren kann, die Wiederholung aber klappen muß. Dabei stellt sich dann noch die Frage, ab wann die Zauber "sehr mächtig" sind. Rituale sind offensichtlich anders zu handhaben.
Zentrale Frage bei dem Thema ist, wie und warum Fäden zusammenbrechen, nur nach Zeit oder durch die gescheiterte Probe und deren Einfluss auf die MAtrix bzw. deren Verbindung zum Astral Space. Ich denke beide Aspekt sollten eine Rolle spielen, einerseits muß die Verbindung nach einer gewissen Zeit abreissen, als Sicherheitsmassnahme und um die Instabiltät der astralen Energie in unserer Welt auszudrücken. Andererseits muß die Verbindung eine gewisse Zeit stabil bleiben, um sicheres Zaubern und den Einsatz von Talenten wie Fadenhalten überhaupt möglich zu machen, zumindest solange der Zaubernde sich konzentrieren kann. Wobei die Konzentration leider für ein Abreissen der Fäden spricht, da einen gescheitrte Probe wohl auch als ein Zusammenbrechen der Konzentration interpretiert werden muß.
Ich wäre für eine Kompromisslösung. Eine einzige Wiederholung von fadenweben sollte möglich sein, wobei der Grad des Scheiterns eine Rolle spielen sollte. Bei einem pathetic result brechen alle Fäden zusammen, bei einem knappen Versagen war die Konzentrtaion zwar schwach, aber noch vorhanden und der Magier bekommt noch einen Versuch - analog zur Regel für extraordinary result, bei der ja auch ohne Ansage ein zusätzlicher Faden gewoben wird, um die hohe bzw. perfekte Konzentration des Zaubernden zum Ausdruck zu bringen.